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Jammern.
Ich?
Ja!

Heute ist mir so richtig zum Jammern. Ich schaue mich auf Facebook um, und sehe, was andere in der Zwischenzeit so auf die Beine stellen, während ich mich von unseren Sanierungsarbeiten erhole.  
 
Plötzlich ist das alles, was man über Wochen geleistet hat nichts. Ja, es war ja auch wenig im eigenen Business. Das bedeutet trotzdem nicht, dass man auf der faulen Haut gesessen hat. Aber so richtig in den Kopf will mir das ab und zu nicht. Machst du auch manchmal solche Erfahrungen? 
 
Eigentlich hatte ich gehofft, dass ich schon wieder richtig starten kann. Ideen habe ich ja genug. Stattdessen falle ich gefühlt von einem Winterschlaf zur Frühjahrsmüdigkeit und damit verbundener Antriebslosigkeit. Alles schreit einfach nach einer Pause.  
 
Diese Zerrissenheit zwischen dem Wollen und der Akzeptanz für das, was der eigene Körper an Bedürfnissen zeigt, ist nicht gerade einfach. Kennst du das, wenn nach einer Zeit in der du Vollgas gibst, einfach plötzlich alle Luft draußen ist? Wenn man müde ist, dann fehlt einem einfach die Energie, um voll in die Tasten zu hauen oder die gewohnten Leistungen abzuliefern. Und ganz ehrlich. Es ist dabei ziemlich egal, ob man dabei angestellt, oder Selbständig ist. Manchmal sind wir einfach anderes von uns gewohnt.
  
Aktiv, kreativ, engagiert, motiviert, …
Den Erfolg, den wir gerne haben wollen können wir jedoch nicht erzwingen. Und eine Pause ist in diesem Moment das einzig Richtige.
 
Vielleicht sieht das Jammern bei dir aber auch so aus?

Jammern über einen nervigen, lästigen Kunden oder Kollegen, jammern über abgebrochene Fingernägel, über den Fleck auf der neuen Bluse, oder deinen Mann, der dir keine Blumen geschenkt hat. Weitere Themen können der Nachbar, die Politik, die eigene Gesundheit und ähnliches sein.

Und wenn man eigentlich gerade mal nichts zu jammern hat, dann ist es das Wetter. Zu warm, zu kalt, zu viel Regen, zu trocken… Wenn ich ehrlich bin. Mir ist es gerade viel zu kalt und zu windig und meine Hände fühlen sich wie Eiszapfen an 😉

Jammern ist anstrengend. Es bedeutet ständig unter Spannung zu stehen. Es fordert eine Menge an Energie.

Das ständige „Höher, schneller, weiter“ Streben in unserer Gesellschaft kenne ich sehr gut. Zufrieden sein mit den aktuellen Gegebenheiten eigentlich verpönt und mir fällt es oft schwer die nötige Akzeptanz dafür zu finden. Leider macht einem dies jedoch in einer Situation, in der einem sämtliche Kräfte dazu fehlen das Leben ganz schön schwer.

Irgendetwas zu verbessern, optimieren oder noch zu erreichen, gibt es immer, und wenn ich mir anschaue, was ich eigentlich alles so vor habe, könnte das Jammern eigentlich gleich schon wieder los gehen 😉

Aber warum hören wir nicht auf uns permanent Leistung abzuverlangen, und fangen einfach an zu entspannen und Kraft zu tanken? 

Jammern spendet Aufmerksamkeit und Zuwendung. Das haben wir in unserer Kindheit gelernt. Leider bringt uns dass Null dahin, wo wir eigentlich hin wollen: Zu mehr Gelassenheit und Leichtigkeit. 

Wie erging es dir das letzte Mal, als jemand bei dir ausschließlich seine negative Stimmung abgeladen hat? Ich muss sagen, irgendwann finde ich es immer furchtbar anstrengend, und es zieht mich förmlich herunter. Und nicht nur das. Mich zieht es als Jammernde selbst total herunter. 

Doch warum etwas ändern, wenn es doch viel einfacher ist darüber zu jammern. Jammern ist auch ein Zeichen dafür, dass wir noch viel zu viel Energie haben. Früher bin ich in solchen Situationen immer krank geworden. Einfach nur weil ich mir selbst so viel Stress gemacht habe und Leistung bringen wollte, wo es einfach nicht möglich war. Die Zeit mit Jammern zu verbringen, statt sich hinzulegen und wieder fit zu werden und Kraft zu tanken, bedeutet sich selbst weitere Energie zu rauben. 

Muss der Kopf eigentlich immer etwas zu tun haben?

Wenn ja, dann beschäftige dich in diesen Momenten einmal damit, was du alles tolles bereits erreicht hast.

Setze dich auf deinem Berg, wo du gerade hinauf schaust und kein Ende siehst, einmal auf eine Bank und genieße den Ausblick. Sei ganz besonders stolz auf dich. Auf jede einzelne Etappe, die du bereits erreicht hast. Auf all die Dinge, die dich stolz machen. Und mal ganz ehrlich: Erfolg zu haben bedeutet nicht nur dies auf deinen Job zu beziehen oder Anerkennung zu erhalten. Gib heute du dir selbst, all das, was du dir immer wieder an anderer Stelle erhoffst. Fühle die Freude und den Stolz.

Und höre auf dich mit anderen zu vergleichen!

Jeder steckt in einer anderen Lebenssituation. Jeder Mensch ist anders. Wer in starken Wellen lebt, der braucht auch die Pause, auch wenn du keine Lust darauf hast. Ich auch nicht, aber deswegen ist es nicht weniger nötig 😉 Vergiss nicht, wie viel du schaffst, in der Zeit wo du aktiv bist! 

Also, wenn du gerade wie ich ein bisschen zum Jammern neigst, kommt diese „7 Tage jammerfrei Übung“ von Karin Wess vielleicht gerade genau richtig. Ich weiß, dass sie es mir schwer fallen wird, aber ich weiß auch, dass ich so wieder in meine Kraft kommen werde. 

Ab sofort, für 7 ganze Tage, kein jammern mehr. Der Schlüssel dabei ist, dies wirklich konsequent 7 Tage durchgehend zu beherzigen. Hörst du am vierten Tag auf, fängst du wieder von vorne bei Tag eins an. Hast du nur einen Gedanken, ein negatives Gefühl, an dem du festhältst, beginnst du wieder von vorne.

Es geht darum, die Angewohnheit zu entwickeln, sich auf das zu konzentrieren, was du bereits hast. Nicht auf das, was du nicht hast. Du wirst lernen, dich auf Lösungen, nicht auf Probleme zu konzentrieren. Und DAS ändert dein Leben!“

Beantworte dir am Ende jedes einzelnen Tages doch einmal folgende Fragen:

  • Wie fühlst du dich jetzt?
  • Wie würdest du jetzt deinen Tag auf einer Skala von 1-10 (1=nicht gut – 10= richtig gut) bewerten?

Hat sich etwas verändert? Vielleicht passiert ja auch bereits etwas mit deiner aktuellen Unzufriedenheit, sollte sie vorhanden sein. Fordere Freunde und Bekannte dazu auf, ebenfalls mit dir das Jammern abzulegen. Teile dafür einfach diesen Beitrag.

Übrigens finde ich Jammern durchaus berechtigt. Es zeigt uns unsere Unzufriedenheit. Aber irgendwann hilft es einfach wieder zur Tat zu schreiten 🙂 

Bist du also dabei? Kommt mit mir zusammen in deine Kraft.  

Wenn du Lust hast, schreibe mir doch von deinen Erlebnissen in den Kommentaren. Ich würde mich freuen daran teilhaben zu können.

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Bildquelle: pixabay.com